16.03.2007
RÖDENTAL ? Gerhard Preß (59) ist seit 1984 Bürgermeister in Rödental. Der CSU-Politiker war vor seiner Wahl Kämmerer der Stadt und möchte in zwölf Monaten zum vierten Mal wiedergewählt werden und damit in seine fünfte Amtsperiode gehen.
In einem Jahr ist Kommunalwahl. Was wird in Ihrer Gemeinde bis dahin noch angepackt? Was wollen Sie als Bürgermeister in jedem Fall noch fertig bringen?
Das Thema Mittagsbetreuung und Ganztagsschule an unserer Hauptschule wird uns sicherlich beschäftigen. Auch die Voraussetzungen in Kindergarten und Kinderkrippe sind geschaffen, dort müssen wir noch einiges vervollständigen. Das alles tun wir, weil wir auf die zurückgehenden Geburtenzahlen reagieren müssen. Wir wollen wohnortnahe und fußläufige Grundschulen in Mönchröden, Rödental-Mitte und Einberg erhalten. Damit die Klassen alle in etwa gleich stark sind, müssen wir möglicherweise die Schulsprengel anpassen.
Im Quartier Schlesierstraße sind wir dabei, eines von zwölf Pilotprojekten ?Wohnen in allen Lebenslagen? in Bayern zu planen und in mehreren Abschnitten umzusetzen. Momentan erschließen wir noch das Neubaugebiet ?Rennersberg?, im Herbst kann dort mit der Bebauung begonnen werden. Weiterhin kommt der Radweg von Sonneberg nach Bamberg weiter voran. Bei uns ist als nächstes ist der Bauabschnitt zwischen ?Schlossgrund? und ?Kläranlage? an der Reihe. Die Radfahrer und Fußgänger sind dann weg von der Hauptstraße.
Außerdem beschäftigt uns die Umgehung B 999/St2202und damit verbunden der Neubau unserer Trinkwasseraufbereitung. Damit beginnen wir bereits im Mai und wir wollen bis Anfang kommenden Jahres fertig werden. Einen weiteren Ausbau gibt es auch im Gewebegebiet ?Oeslau-West?. Dort soll ein Fachmarktzentrum entstehen mit Sortimenten, die bei uns bislang nicht oder nur unzureichend vorhanden sind. Gerade für die ältere Generation ist es wichtig, dass wir uns auch von Seiten der Stadt auch künftig um Fachärzte kümmern, damit Nachfolger gefunden werden können.
Wie versuchen Sie Ihre Arbeit als Bürgermeister von der des Wahlkämpfers zu trennen?
Im Herbst mache ich meine Bürgerversammlungen in allen 16 Stadtteilen - das mache ich seit 23 Jahren natürlich als 1. Bürgermeister. Erst nach dem Fasching im kommenden Jahr werden wir bis zum Wahltermin am 2. März spezielle Wahlveranstaltungen machen. Wir stehen in allen Fraktionen vor einem Generationswechsel, weil viele bereits über 60 sind. Wer gewählt werden will, muss den Bürgern Themen anbieten, die aktuell für den jeweiligen Stadtteil sind.
Die Wahlbeteiligung sinkt. In Frankfurt gingen beispielsweise nur noch ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urne, um ihre Oberbürgermeisterin zu wählen. Was möchten Sie in den kommenden zwölf Monaten tun, damit möglichst viele Bürger zur Wahl gehen?
Wir müssen die Bürger hören - das tun wir derzeit beispielsweise in den Bereichen Schule, Kindertagesstätten, Mobilfunk und anderen . Wir müssen Infoabende anbieten und vor allem das Thema offen behandeln, die Bürger mit einbinden. Wenn wir die Menschen einbinden und nicht über sie hinweg bestimmen, tut das der Wahlbeteiligung sicher gut.
Wie sieht für Sie ein guter und fairer Wahlkampf aus?
Wir müssen die Bürger überzeugen durch das, was geleistet wurde, wir müssen aufzeigen, wo wir Schwerpunkte setzen wollen und wie wir unsere Gemeinde weiter entwickeln wollen. Für mich heißt Wahlkampf: Keine persönlichen Angriffe, stets bei der Sache bleiben und nicht parteipolitisch handeln.