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Traumberuf Tagesmutter

1. Oktober 2012

Lichtenfels – Vor der Türe stehen kleine rosa Schuhe neben weißen Stiefeln. Emelie lugt durch ihre kleine Brille, dann durch den Türspalt, als Carina Tausche öffnet. Hinter den beiden krabbelt Felix über das neue Laminat zur Tür. „Ich bin gerade erst umgezogen“, sagt Tausche, die geprüfte Tagesmutter, in ihrer neuen Wohnung in Seubelsdorf. Die Zimmer sind hell, die Räume der 29-Jährigen liegen im Erdgeschoss. Der Blick fällt in den Garten. „Mit Garten, das mögen die Eltern“, sagt sie.

Seit zwei Jahren betreut Carina Tausche kleine Kinder. Heute sind Emelie und ihr kleiner Bruder Felix bei ihr. Das Gesetz lässt pro Tagesmutter maximal fünf Kinder zu. Darüber hinaus bestimmt natürlich die Größe der Wohnung, wie viele Kinder hier betreut werden können. „Ich darf bis zu drei gleichzeitig bei mir haben“, sagt Tausche. Anders als bei Krippen, sind die Buchungszeiten bei Tagesmüttern hoch flexibel. „Wenn die Eltern von Emelie und Felix Frühschicht haben, sind sie bis 14 Uhr bei mir. Wenn Spätdienst auf dem Schichtplan steht, bleiben sie bis 21 Uhr.“

Das Landratsamt Lichtenfels bietet Kurse zur Qualifizierung für Tagesmütter an. Neun Monate lang hat Tausche an den Wochenenden mit anderen Tagesmüttern gelernt. Zum Beispiel, welche Spiele für welches Alter besonders geeignet sind, damit sich die Kinder gut entwickeln. „Ganz wichtig ist dabei natürlich auch, was die Eltern sich vorstellen.“

Insgesamt 13 Tagesmütter hat das Landratsamt für den gesamten Kreis auf seiner Homepage. Die Nachfrage sei gemischt, wie Tausche sagt. Sie ist zufrieden, ja glücklich mit ihrem neuen Beruf. Doch sie merkt auch, dass immer mehr Krippenplätze entstehen. Die Eltern entscheiden sich dann oft für die Krippe, weil sie billiger als ein Platz bei einer Tagesmutter ist. Die Tagesmütter, die vom Landratsamt qualifiziert und vermittelt werden bekommen einen festen Satz. Einen Teil bezahlen die Eltern, einen Teil zahlt das Landratsamt. Und wenn alle notwendigen Fortbildungen besucht sind, gibt es für die Tagesmütter noch einen Zuschlag. Die Kosten für die Eltern richten sich nach den gebuchten Stunden. Monatlich schwanken sie zwischen 65 Euro (für bis zu zwei Stunden täglich) und 250 Euro für mehr als neun Stunden.

Allein im Stadtgebiet Lichtenfels listet das Landratsamt 576 Plätze von Krippen und Kindergärten auf. In manchen beginnt die Betreuung bereits mit zwei Monaten. Bei anderen ist das Eintrittsalter zweieinhalb. Das ist dann auch ungefähr das Alter, in denen Carina Tausche ihre Tageskinder wieder verabschiedet: „Wir machen dann eine sanfte Abgewöhnung und zur Verabschiedung eine kleine Feier. Das letzte Mal gab es Schokomuffins, die ich dafür gebacken habe.“

Jeden einzelnen und jede einzelne erinnert Tausche noch. Die Beziehung zwischen den Kindern und ihrer Tagesmutter ist eng. Emelie klettert auf ihren Schoß, Felix krabbelt hinterher. Tausche ist in ihrem Element. „Kinder“, sagt sie, „haben mich schon mein ganzes Leben begleitet.“ Um sie zu ihrem Beruf zu machen, hat es allerdings gedauert. Mit 13 Jahren nimmt sie die ersten Jobs als Babysitterin an, später hat sie eine Jugendgruppe geleitet und bei der Kinderkirche mitgemacht. Neun Jahre hat sie dann im Büro gearbeitet, danach kam ihr Sohn Jonevan zur Welt. „Für ihn habe ich drei Jahre Elternzeit genommen und darin gemerkt, dass Kinderbetreuung das ist, was mich glücklich macht.“

Um sich auf dem aktuellen Stand zu halten und sich auszutauschen, gibt es einmal im Monat ein Treffen der Tagesmütter aus dem ganzen Landkreis. „Ich versuche, immer da zu sein – nur wer wirklich verhindert ist, sagt ab.“ Auch das Landratsamt kümmert sich um sie zertifizierten Tagesmütter. Zum beispiel mit unangekündigten Kontrollen. Jederzeit kann es an der Tür von Carina Tausche oder einer der anderen zwölf klingeln. „Die schauen, ob es sauber ist und es den Kindern gut geht“, sagt Tausche. Sie hat in jedem Zimmer eine Kinderecke. Egal ob Küche oder Wohnzimmer, alles ist auf kleine Kinder eingerichtet und wird peinlich genau gereinigt. „Jeden Abend desinfiziere und wasche ich das Spielzeug.“ Heute sind auch noch die Wäscheklammern dabei, mit denen Emelie und Felix besonders gerne spielen. Ausschütten, rumschussern oder bereits nach Farben sortieren, Wäscheklammern sind Vielzweck-Spielzeug. „Die einfachsten Dinge sind für die Kinder oft die besten“, sagt Tausche. Sie füllt wieder eine Hand voller Wäscheklammern in die Plastikschüssel, die Felix umgehend wieder auslehrt – und seine Schwester ihm dafür wie einen Hut auf den Kopf setzt.

Der Vergleich zur Büroarbeit fällt durchweg positiv aus: „Hier ist es jeden Tag spannend. Die Kinder zeigen mir Sachen, auf die wir Erwachsenen oft nicht mehr achten. Zum Beispiel jetzt im Herbst, wenn wir gemeinsam durch das Laub laufen und die Blätter rascheln – oder wenn die Kinder einen Käfer entdecken und bestaunen.“

Jeder Tag beginnt für die Kinder bei Carina Tausche gleich. Emelie und Felix singen erst einmal ein Begrüßungslied. Dann tanzen und singen die beiden mit ihrer Tagesmutter, bevor eine Zeit mit freiem Spiel beginnt.

Im November wird noch ein wenig mehr gefeiert als sonst. Da haben zufälligerweise alle drei Geburtstag. Carina Tausche wird 30, Emelie zwei, ihr kleiner Bruder eins. „Dann“, sagt Tausche, „bekommen sie natürlich auch ein kleines Geschenk von mir.“ Sie schaut zu Felix, der gerade Bauklötze über die Krabbeldecke schiebt. „Felix bekommt bestimmt ein Auto und Emelie etwas für die Geschicklichkeit.“

Tim Birkner

 

Kontakt:

Die Bambini´s

Tagesmutter Carina Tausche

Friedrich-Rückert-Straße 10

96215 Lichtenfels-Seubelsdorf

Telefon 0151-10024984

 

 

 


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