15. Januar 2008
3 Fragen an Bernd Lauterbach, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Coburger Kreistag
Herr Lauterbach, Sie haben eine Spende der Firma Brose an die Grünen über 5000 Euro zurückgeschickt. Kostet denn der Wahlkampf der Grünen kein Geld?
Natürlich kostet unser Wahlkampf Geld. Wir bedanken uns auch für die Spende. Allerdings müssen wir glaubwürdig bleiben. Speziell bei der Firma Brose wollten wir nicht den Eindruck erwecken, durch Spenden unseren politischen
Einsatz für die Umwelt zu verändern. Das Geld von Brose zu nehmen und gleichzeitig gegen einen neuen Flugplatz zu sein wäre doch schlechter Stil. Nach einer Spende plötzlich für den Flugplatz zu sein, wäre unglaubwürdig dem Wähler gegenüber. Für uns war es politisch sauberer das Geld zurückzugeben.
Liegt das nur am Thema Flugplatz?
Das Thema Flugplatz ist ein zentrales Thema des Kommunalwahlkampfes. Wir haben dazu mit Frau Escher eine engagierte Streiterin auf unserer Liste ganz bewusst auf Platz 1 gesetzt. Wir haben uns in der Vergangenheit intensiv und differenziert mit dem Thema auseinandergesetzt, wir haben unsere Meinung also unabhängig von einer Spende gebildet. Zudem können wir mit der Materialschlacht der CSU nie und nimmer mithalten. Wir sind der Meinung, die besseren Argumente mögen siegen und nicht der größte Geldbeutel.
Sie haben in einem Brief an Brose der Firma für die Arbeitsplätze in der Region gedankt. Gibt es denn auch einen politischen Dank der Grünen für die vielen Arbeitsplätze?
Wirtschaftspolitik gehört für die Grünen zur Kernkompetenz. Allerdings heißt dies nicht, alles was die Wirtschaft will eins zu eins zu übernehmen. Nach der reinen grünen Lehre müssten wir gegen jeden Flugplatz sein, auch gegen den Ausbau der Brandensteinsebene. Aber wir sind keine fundamentale Opposition. Wir sagen: Wir lassen einen Ausbau zu, wenn sonst die Brandensteinsebene für die Wirtschaft nicht zur Verfügung stünde. Außerdem haben wir uns für einen Wirtschaftsförderer im Landkreis eingesetzt. Das machen wir auch ohne Spenden. tab